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Der letzte Förderwagen berichtet
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Planung einer Wasserkunstanlage zum Iberg 1765
Lage der Obermühle um 1765

Nach einem gutachterlichem Bericht des Maschinen- direktors Mühlenpfordt, von 1822, wird das unterhalb des Teichs liegende Gebiet als „Hassebecks Wiesen“ ausgewiesen.
Die drei im oberen Teil der Zeichnung ausgewiesenen Teiche sind von links aus gesehen:
KVon Röder als Mittelmühlenteich bezeichnet. Nach Mühlenpfordt liegt der Teich „hinter des Büttners Hans Hennings Noltens Backhaus“, (spätere Bäckerei Emmermann).
JNach Röder als „Teich zum Communion Förster Haus gehörig“. Weitere Bezeichnungen sind: Schmelzerteich (wegen der am Teich gelegenen Schrammenhütte heutiger Hübich- platz) und Fischteich.
GRöder hat für diesen Teich keinen Namen genannt, er bezeichnet ihn als „nicht brauchbar“. Mühlenpfordt nennt diesen „Teich vor dem Suprickelhai“. Es dürfte dieses der älteste Grunder Teich überhaupt sein, der mit der um 1500 hier betriebenen Streithütte zu sehen ist.
Wenn es auch nur bei der Planung einer Wasserkunst- anlage zum Iberg geblieben ist, so wird hier doch aufgezeigt, welche Aktivitäten einst hier im Grunder Bergrevier entwickelt wurden.
(W. R.; März 08) Johann Christoph Röder, 1729 in Zellerfeld geboren und von 1763 bis 1810 verdienst- voller Oberbergmeister auf dem Rammelsberg bei Goslar, erhielt 1765 den Auftrag eine Wasser- kunstanlage, in der Bergstadt Grund, zum Iberg zu planen.
Das Kunstrad (Wasserrad) für diese Anlage sollte unterhalb der Obermühle seinen Standort haben. Das heißt, dass die von Röder zu planende Wasserkunstanlage Nachnutzer des Aufschlag- wassers von der Obermühle ist.
Über seine Planung schrieb Röder in seinem Bericht:
„Euch Wohlgeborenen Gnaden, Gnädigen Besteller zu Folge habe ich am 23. September a.c. (1765) untersucht, ob in der Bergstadt Grund der Wasserfall, von der oberen Mahlmühle ab, auf welchen der Müller in gedachter Mühle eine Ölmühle anzulegen nachgesucht hat, auf den Lehnschaften Prinz Friedrich und Prinz Wilhelm dereinst gebraucht werden können.
Nach geschehener Untersuchung nun habe gefunden, dass ein hinlänglicher Wasserfall zu einem 5 Lachter hohen Kunstrade da ist.“
Röder spricht sich, wie vorstehend zu entnehmen ist, für die Anlegung einer Wasserkunstanlage zum Iberg aus. Einschränkend wird jedoch auch von ihm vermerkt, dass in Trockenzeiten nicht ausreichend Aufschlagwasser für eine Wasserkunstanlage zur Verfügung steht, eine Feststellung aus schon langer Erfahrung. Die Anlage soll 298 Lachter (ca. 572m) lang werden und nach 167 Lachtern (321m) eine Abwinkelung erhalten (siehe Zeichnung). Nach der Richtungsänderung verläuft das Kunstgestänge in Richtung auf das später errichtete Iberger Kaffeehaus zu, wo früher die Lehnschaften Prinz Friedrich und Prinz Wilhelm (spätere Grube Prinz Regent) gebaut haben.
Sehr aufschlussreich ist die von Röder erstellte Zeichnung. So wird in dieser in Teilgebiet von der Bergstadt Grund um 1765 dargestellt. Zu sehen sind Gebäude vom heutigen Marktplatz und Hübichweg.
Die heutige amtliche Straßenbezeichnung Hübichweg ist erst in neuerer Zeit eingeführt worden. Heute ist vielfach noch die alte Bezeichnung „Auf der Zeche“ gebräuchlich.
Eine weitere Besonderheit in der Zeichnung sind die dargestellten Teiche, von denen nur der bilduntere Teich (H) in Erinnerung bei heute noch lebenden älteren Einwohnern sein dürfte, der Mühlenteich.
Zeichnung Röder 1765. Zur Vergrößerung KLICK!
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