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Der Schulte-Stollen
(W. R., Juli 2011) Mit der 1831 be­gon­ne­nen und erfolg­ver­sprech­en­den Auf­nah­me des Berg­baus, am Todte­manns­berg auf der Grube Hülfe Got­tes, wurde schon früh er­kannt, dass auf Dau­er die Be­triebs­was­ser­ver­sor­gung nach­haltig nur dann gewährleistet ist,
Das Stollenmundloch auf der Innerstetalseite. Auf der rechten unteren Bildseite der Fehlschlag für den Fall, dass kein Wasser in den Stollen geleitet werden soll, oder das eine Regulierungsfunktion vorgenommen werden muss. Über das im Bild gezeigte Mundloch wurde das Wasser nicht in den Stollen direkt eingeleitet sondern erst einige Meter weiter im Stollen.
wenn die Innerste mit ihrem niederschlagsreichen Wassereinzugsgebiet als Wasserlieferant mit herangezogen wird.
Mundloch auf der Grunder Talseite. Gleisanlage mit 58cm Spurweite mit Bohlenbelag. Die Gleisanlage war eine dringend notwendige Einrichtung bei Materialtransporten bei Reparaturarbeiten.
Allerdings mussten in diesem vorhandenen Stollenbereich noch Korrekturen vorgenommen werden, weil das Suchort wegen des starken Ansteigens nachgearbeitet werden musste. Starkes Ansteigen heißt, dass der um 1680 ? angelegte Stollen auf 60m Länge auf ein Meter Höhe angestiegen ist (Steigung 1:60). Im Gegensatz dazu hat man für den neuen Stollen auf 1000 Meter ein Gefälle von einem Meter gewählt.

Nachfolgend sollen neun Fotos und eine Zeichnung Einblicke über den Stollen vermitteln. Die Fotos sind 1995 anläßlich einer Befahrung des Stollens vom Verfasser erstellt worden, an der von der Führung des Erzbergwerks Grund der Werksleiter, der Grubenbetriebsführer und die für die Betriebsüberwachung zuständige Aufsichtsperson beteiligt waren.

So wurde schon 1834 damit begonnen, dass eine Stollenverbindung vom Innerstetal ins Grunder Tal in Angriff genommen wurde. Nach nur vierjähriger Bauzeit war 1838 das Stollenbauwerk bereits vollendet. Festgehalten werden muss, dass die damaligen Planer damals nicht ahnen konnten, welche besondere Bedeutung diese Stollenverbindung für den Grunder Bergbau haben würde. Denn durch den Stollen, der den Namen „Schulte Stollen“ *) führt, war immerhin bis zur Einstellung des Bergbaus, im Jahr 1992, eine ausreichende Betriebs­wasser­versorgung sicher gestellt.
Von zwei Seiten aus wurde der Stollen in Angriff genommen. Auf der Innerstetalseite wurde ein stillgelegter Stollen heran­gezogen, der in überlieferten Zeichnungen als Pelicaner Suchort ausgewiesen wird. Im Grunder Tal legte man den Ansatzpunkt talaufwärts vom 4. Lichtloch des Tiefen Georg-Stollens an.
Von dem Ansatzpunkt Pelicaner Suchort, im Innerstetal, konnten ca. 250m genutzt werden, das heißt, von insgesamt ca. 1240 aufzufahrenden Stollenmetern brauchten nur knappe 1000m mit Bohr- und Schießarbeit erstellt zu werden.

Bild 1
Das Stollenmundloch auf der Innerstetalseite. Auf der rechten unteren Bildseite der Fehlschlag für den Fall, dass kein Wasser in den Stollen geleitet werden soll, oder das eine Regulierungsfunktion vorgenommen werden muss. Über das im Bild gezeigte Mundloch wurde das Wasser nicht in den Stollen direkt eingeleitet sondern erst einige Meter weiter vom Mundloch entfernt. (Bild 1a)
Bild 2
Mundloch auf der Grunder Talseite. Gleisanlage mit 58cm Spurweite mit Bohlenbelag. Die Gleisanlage war eine dringend notwendige Einrichtung bei Materialtransporten bei Reparaturarbeiten.
Ausschnitt aus einer Zeichnung des Erzbergwerks Grund über die Wasserwirtschaft von 1947. Der Verfasser hat in die Zeichnung Ergänzungen eingefügt, um das Gesamtbild des Schulte Stollens weiter zu verdeutlichen. Wesentliche Merkmale der Ergänzungen sind die Auffahrungsabschnitte in Buchstabenaufgliederung. Weiter wird das Pelicaner Suchort ausgewiesen, von dem aus im Punkt B eine Richtungsänderung bei der neuen Stollenführung vorgenommen wurde.
Bild 3
Ausschnitt aus einer Zeichnung des Erzbergwerks Grund über die Wasserwirtschaft von 1947. Der Verfasser hat in die Zeichnung Ergänzungen eingefügt, um das Gesamtbild des Schulte Stollens weiter zu verdeutlichen. Wesentliche Merkmale der Ergänzungen sind die Auffahrungsabschnitte in Buchstabenaufgliederung. Weiter wird das Pelicaner Suchort ausgewiesen, von dem aus im Punkt B eine Richtungsänderung bei der neuen Stollenführung vorgenommen wurde.
Hier ist der besonders gesicherte Mundlochbereich auf der Innerstetalseite zu sehen. Eine zwingende Notwendigkeit, die allein schon deshalb erforderlich war, weil die Bahnlinie hier unterfahren wurde.Bild 5-7: Diese Bilder zeigen auf, dass im Stollen teilweise erhebliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich waren.

Bild 5-7: Diese Bilder zeigen auf, dass im Stollen teilweise erhebliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich waren.Bild 5-7: Diese Bilder zeigen auf, dass im Stollen teilweise erhebliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich waren.

Bild 4
Hier ist der besonders gesicherte Mundlochbereich auf der Innerstetalseite zu sehen. Eine zwingende Notwendigkeit, die allein schon deshalb erforderlich war, weil die Bahnlinie hier unterfahren wurde.
Bild 5-7
Diese Bilder zeigen auf, dass im Stollen teilweise erhebliche Sicherungsmaßnahmen erforderlich waren.
Nicht immer wurden standfeste Gesteinspartien angetroffen.
Wie bei bedeutenden Stollen üblich, wurden Hinweistafeln angebracht. Hier die einstmals in diesem Stollen angebrachte Tafel, die auf den Durchschlagspunkt hinweist. Das die einstmals vorhandene Tafel noch gezeigt werden kann, ist Hans-Hugo Nietzel aus Clausthal-Zellerfeld zu verdanken, von dem der Verfasser das Foto erhalten hat.Leider war die Tafel nicht mehr vorhanden (1995), wie das Bild zeigt. Hier konnte nur die leere Tafelstelle fotografisch festgehalten werden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht bekannt, wo die Tafel sich befindet. Vielleicht läßt sich durch diesen Bericht eine Klärung herbeiführen.
Bild 8
Wie bei bedeutenden Stollen üblich, wurden Hinweistafeln angebracht. Hier die einstmals in diesem Stollen angebrachte Tafel, die auf den Durchschlagspunkt hinweist. Dass die einstmals vorhandene Tafel noch gezeigt werden kann, ist Hans-Hugo Nietzel (†) aus Clausthal-Zellerfeld zu verdanken, von dem der Verfasser das Foto erhalten hat.
Bild 9
Leider war die Tafel nicht mehr vorhanden (1995), wie das Bild zeigt. Hier konnte nur die leere Tafelstelle fotografisch festgehalten werden. Bis zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht bekannt, wo die Tafel sich befindet. Vielleicht läßt sich durch diesen Bericht eine Klärung herbeiführen.
Bild 10
Bis um 1980 wurde das Wasser für den Schulte Stollen an einem Wehr bei der Einmündung des Zellbachs in die Innerste in den Haus Braunschweiger Graben abgezweigt. Das Bild zeigt die letzte Abzweigung des Innerstewassers in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs Silbernaal-Grund.
*) Namensgeber des Stollens: Caspar Detlev Schulte, Hannoverscher Minister für Finanzen und Handel von 1832-1846
(Entnommen Wikipedia).
Bis um 1980 wurde das Wasser für den Schulte Stollen an einem Wehr bei der Einmündung des Zellbachs in die Innerste in den Haus Braunschweiger Graben abgezweigt. Das Bild zeigt die letzte Abzweigung des Innerstewassers in der Nähe des ehemaligen Bahnhofs Silbernaal-Grund.
Quellen: Bergarchiv CLZ und Bergbau Goslar. Fotos: Wilhelm Rögener
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