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Bergstadt Bad Grund (Harz) Bergbauliches Kolloquium
(W. R., Dez. 2011) "Wir haben im Reich in der Tiefe gebaut, auf das heute kaum noch Jemand schaut.“ Das soll sich nun an zwei Tagen des kommenden Jahres, dem 31. 3. u. 1. 4. 2012 in unserer Berg­stadt ändern, denn an die­sen bei­den Tagen soll die
Bild 1 Letzter Förderwagen
berg­bauliche Ver­gan­gen­heit von Grund in einem Kolloquium vor­ge­tra­gen werden, das den Titel: "20 Jah­re Still­le­gung Erz­berg­werk Grund“ trägt.

Bild 2 Letzter FörderwagenAuf den Tag genau vor 20 Jahren, am 31. 3. 1992, ging nicht nur in der Bergstadt Grund der Erzbergbau zu Ende, sondern auch der in Deutschland. Innerhalb des Oberharzer Gangerzreviers befand sich im Erzbergwerk Grund das reichste Erzmittel, das je in diesem Revier angetroffen und erst 1950 angefahren wurde. Durch Erkennen dieses Erzmittels war eine wesentliche Zukunftssicherung für das Bestehen des Bergwerks Grund gegeben.
Die zwei Veranstaltungstage sind so aufgliedert, das am 31. 3. 2012 Vorträge in der Zeit von 10 bis ca. 16 Uhr vorgesehen sind, die durch eine kurze Kaffeepause und eine etwas längere Mittagspause unterbrochen werden. Veranstaltungsort ist das “Atrium” in Bad Grund.
Bild 3 Letzter FörderwagenVortragsthemen sind die Beschreibung der Grunder Lagerstätte, die Vorstellung der Gruben Bergwerkswohlfahrt und Hilfe Gottes bis 1907, das Zusammenwachsen des Erzbergwerks ab 1907 bis 1965, der Ausbau und die Umgestaltung des Bergwerks bis 1974 und das moderne Bergwerk ab 1975 bis zur Schließung 1992. Weiter werden die Abbauverfahren im Bergwerk Grund vorgestellt und Erinnerungen der besonderen Art (u. a. Anekdoten) vorgetragen.
Auch wird bei den vorgesehenen Vorträgen über den Zaun geschaut und das neue „Berggeschrei“ in Sachsen vorgetragen und das Kupferschiefer-Projekt in der Lausitz ins Blickfeld gerückt.
Als Referenten für die Vorträge konnte ein Personenkreis gewonnen werden, der entweder direkt über Führungstätigkeiten mit dem Erzbergwerk eng verwachsen war oder das Werk über praktische Tätigkeiten sowie durch spätere Forschungsarbeiten umfassende Kenntnisse über das Grunder Revier erhalten haben.
Zu nennen sind hier:
Dr. Klaus Stedingk (Halle), Dr. Wilfried Ließmann Göttingen), Dr. Christoph Bartels (Bochum), Dipl.-Ing. Wilhelm Rögener (Bad Grund),
Dr. Gerhart F. Gerecht (Luxemburg), Dipl.-Ing. Siegfried Frank (Bad Harzburg), Dr. Wolfgang Lampe (Cl.-Zellerfeld),
Prof. Dr. Oliver Langefeld (Cl. Zellerfeld).
Für die Fachvorträge außerhalb der Bergstadt Grund sind zu nennen:
Prof. Reinhard Schmidt (Freiberg) und Dr. Thomas Lautsch (Cottbus).

Bild 4 Letzter Förderwagen
Für den Abend ist ab 19 Uhr im Atrium ein bergmännischer Gedankenaustausch vorgesehen, der mit einem Filmbeitrag von Stefan Zimmer (TU CLZ) eingeleitet werden soll.
Der zweite Tag beginnt ab 9 Uhr, an dem zwei Exkursionen angeboten werden, die 3 - 4 Stunden dauern und zu Sachzeugen des Erzbergwerks Grund führen oder die Anlagen des Welterbes der Oberharzerwasserwirtschaft beinhalten. Als Besonderheit bei diesen Exkursionen dürften auch die durch Herrn Dr. Sander auf der Grube Hilfe Gottes durchgeführten Umbauten (Kaue, Betriebsräume des Grubenbetriebs) sein, die bis zu diesem Zeitpunkt ein neues Gesicht bekommen haben.
Für manchen der Exkursionsteilnehmer dürften die neu gestalteten Räumlichkeiten wieder Erinnerungen wach werden lassen. Immerhin war das Bergwerk Grund ein bedeutendes und lehrreiches Bergwerk, indem in einer komplizierten Lagerstätte ein gutes Rüstzeug fürs Berufsleben erworben werden konnte.
Bild 5 Letzter Förderwagen
Aus Anlass des bevorstehenden Kolloquiums wird hier in einer Bildfolge (1-5) auf den Standort des „Letzten Förderwagens“ verwiesen, der seit 1995 hier aufgestellt ist. Nur wenige Meter von diesem Standort entfernt befand sich in knapp neunzig Jahren, bis 1970, die Verwaltung des Grunder Bergbaus, zunächst die „Königl. Berginspektion Grund“ und danach die Werksleitung des Erzbergwerks Grund.
Einen kleinen Einblick über den reichsten Teil der Grunder und auch der des Oberharzer Erzreviers gibt das Bild 6 wieder. Aus einer dem Verfasser vorliegenden Profilaufnahme, die vom langjährigen Werksgeologen Dr. Herbert Sperling angefertigt wurde, wird ein Ausschnitt aus einem begrenzten Bereich gezeigt.
Diese Profilaufnahme war nur möglich zu erstellen, weil die Rahmenzimmerung als Abbauverfahren um 1960 eingeführt wurde und es dadurch möglich war, dass der Gang in einer größeren Querschnittsbreite dargestellt werden konnte.

Westfeld-Mittel

Erzbergwerk Grund, Grube Hilfe Gottes, Westfeld-Mittel II, 12. Sohle bei 1883m W -
Ausmaße eines Rahmenfelds (Rechteck 1,60 x 2,20m)
Grundlage: Aufzeichnung vom langjährigen Werksgeologen Dr. Herbert Sperling.
Profil zeigt einen Ausschnitt eines Erzgangs von rd. 19,20m Mächtigkeit und rd. 11m Höhe. Der Erzgang wurde in diesem Bereich mit rd. 50m Mächtigkeit angefahren und liegt rd. 1883m nordwestlich vom Achenbachschacht entfernt

Quellen:
Bild 6: Archiv W. Rögener, Bild 1-5: W. Rögener (Rund um den „Letzten Förderwagen")

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