 Die
Schachtanlage Knesebeck gehört zur erst 1992 stillgelegten Grube "Hilfe
Gottes" in Bad Grund, dem letzten Erzbergwerk des Oberharzes. Das am Knesebeck
eingerichtete Museum mit "Bergbau zum Anfassen" zeigt die technische Entwicklung
der unter Denkmalschutz stehenden Anlage von der Mitte des letzten Jahrhunderts
bis zum Betriebsende. Seit August 2010 Mitglied des Weltkulturerbe
Oberharzer Wasserwirtschaft.
Wichtige
Zeitzeugen für bergmännische Technik sind die historische Fördermaschine
und ein großer Elektro-Kompressor (beide 1923 aufgestellt), zudem
zwei restaurierte "Radstuben", in denen bis zu 12 m hohe Wasserräder
von 1855 bis 1900 als Energieüberträger der Wasserkraft für
den Schachtbetrieb dienten.
 Das
weitläufige Freigelände wird von den ehemals im Grundner Erzrevier
eingesetzten Untertagefahrzeugen beherrscht. Dies sind u.a. eine der ältesten
elektrischen Grubenlokomotiven (von 1912 bis 1978 in Betrieb), aber auch
dieselgetriebene Fahrzeuge des modernsten Bergbaus. Viele der Fahrzeuge
sind in einem Streckennachbau aus unterschiedlichsten Ausbausystemen "im
Arbeitseinsatz" aufgestellt.
Vor
150 Jahren herrschte auf dem Gelände des Bergbaumuseums „Schachtanlage
Knesebeck“ emsiges Treiben. 1855 begann man mit der Errichtung des Schachtes
Knesebeck. (Siehe
Zeitleiste) Ab dem 13. Dezember 1855 wurde der “Knesebeckschacht“
abgeteuft. Stollen und Schacht wurden von Bergleuten in den Berg getrieben,
um die Erze aus dem Berg zu fördern. Heute ist von dem weit verzweigten
Stollensystem ein Stollenbereich für die Besucher befahrbar, wie der
Bergmann zum Begehen einer Bergwerksanlage sagt.
Von
der Schachtanlage führen der Tagesstollen eines um 1850 aufgefahrenen
Wasserlaufsystems sowie ein 1894 "angehauener" Suchstollen in den Eichelberg
hinein. Als Besucherbergwerk zugänglich, wird dieser untertägige
Bereich bei den Führungen vorgestellt. Eine unter Tage neu aufgefahrene
großräumige "Steigerbucht" bietet zudem die Möglichkeit
eines rustikalen Tzscherpermahles mit bergmännischem Ambiente.

Den
Besucher erwarten im Stollensystem Temperaturen von acht Grad. Festes Schuhwerk
wird empfohlen und wenn der Eichelberger Wasserlauf begangen werden soll,
dann müssen Gummistiefel her. Vor der Führung durch den Stollen
und in die Steigerbucht werden die Besucher mit Sicherheitshelm und einige
mit einem „Bergmannsgeleucht“ ausgerüstet, um dann mit einem „Harzlichen“
Glückauf in den Berg „einzufahren“. Obwohl der Bergmann in den Berg
„einfährt“, muss er laufen. – Und so muss auch der Besucher laufen.
Die
Grubenfahrt beginnt am Stollenmundloch. Die Besucher „fahren“ über
der Sohle, müssen manchmal den Kopf einziehen, um nicht an den Stollenfirst
zu stoßen. Sie besuchen die Steigerbucht. - Und wenn sie am Ende
des Stollens angekommen sind, dann sind sie „vor Ort“.
Während
der Exkursion durch die Stollenanlage und der Besichtigung der oberirdischen
Bergwerksanlagen erläutern die Führer anschaulich die harten
Arbeitsbedingungen der Bergleute und die Bergwerksanlagen in und um Bad
Grund.
  Wahrzeichen
der Anlage ist der 47 m hohe Hydrokompressorenturm.
(Siehe
dort) Dieses einzigartige Montandenkmal wurde um 1912 errichtet
und war Teil einer wassertechnischen Anlage, mit der jahrzehntelang
Druckluft für die Maschinen in der Grube erzeugt wurde. In den ehemaligen
Betriebsräumen wird ab Anfang 1997 stufenweise eine umfassende
Ausstellung zur über 500-jährigen Grundner Montangeschichte eingerichtet.
Erzstufen, Uniformteile, Fahnen, anschauliche Glas-Grubenmodelle sowie
vor Ort belassene Gerätschaften und Maschinen geben eindrucksvoll
Zeugnis vom hiesigen Bergbau.
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