 Die
erste urkundliche Erwähnung von "Grund" fällt in die Zeit zwischen
1317 bis 1322. Damit war Grund eine der ersten festen Siedlungen im Harz.
1465 errichtete der Eisenhüttenbesitzer Hans Streit am Fuße
des Iberges eine Kapelle. Zu dieser Zeit ging also bereits Bergbau in Bad
Grund um. Es folgten Zeiten des Auf und Ab der Siedlung, die eng mit dem
Bergbau um den Ort, kriegerischen Ereignissen und nicht zuletzt der Pest
und politischen Ereignissen verbunden waren. Eine der Blütezeiten
erlebte Bad Grund zwischen 1520 und 1543 - aber bereits 1549 wird nichts
mehr vom Edelmetallbau um Bad Grund erwähnt. Darüber hinaus war
das Erzbergwerk Grund die bedeutendste Grube des Oberharzer Gangerzbergbaus.
In der Betriebszeit der Grube wurden schätzungsweise 19 Millionen
Tonnen silberhaltige Blei- Zink- Erze gefördert.
Dem
Bergbau und Hüttenwesen verdanken seit dem 16. Jahrhundert die sieben
Oberharzer Bergstädte - von denen Bad Grund die älteste ist -
und rund 30 weitere Ortschaften im Harzinnern, und weitere zahlreiche Randorte
am Gebirgsfuß ihre Blüte, wie auch die ehemalige Reichsstadt
Goslar, deren Glanz von den Erzschätzen des Rammelsberges abhing.
Der Bergbau bestimmte maßgeblich das Harzer Wirtschaftsleben und
sein Landschaftsbild.
Die
Bergleute schufen auch das berühmte technische System der Oberharzer
Wasserwirtschaft, das Oberharzer Wasserregal, von dem noch 60 km Wassergräben
und 68 Stauteiche (mit 8 Mio. Kubikmeter Inhalt) genutzt werden, und ohne
deren Energieleistung die Erzförderung schon seit dem ausgehenden
16. Jahrhundert hätte eingestellt werden müssen.
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 Der
Pferdegaipel auf der Hülfe Gottes (hier in einer Aufnahme von 1927
an seinem Originalstandort) ist heute originalgetreu im Oberharzer
Bergwerksmuseum in Clausthal-Zellerfeld zu besichtigen (Foto rechts)
Externer
Link: Der Pferdegaipel im Freigelände des Oberharzer Bergwerksmuseums
ist die letzte noch erhaltene Fördereinrichtung dieser Art aus dem
historischen Harzer Erzbergbau.
Zum
Antrieb von Maschinen hat man bis in die Neuzeit hinein die Kraft der Tiere
genutzt. Der Betrieb eines Pferdegaipels als Fördermaschine war bis
zu einer Schachttiefe von 200m möglich. Nach Einführung des ersten
Kehrrades im Oberharz 1627 wurden die Pferdegaipel allmählich von
wasserbetriebenen Fördereinrichtungen abgelöst.
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Bereits
seit dem 16./17. Jahrhundert wurden im Erzbergbau Klaubefrauen beschäftigt,
die wie Scheide- und Klaubejungen, (zumeist Lehrlinge) bei der Erzwäsche
(meist im Pochwerk) erzhaltiges und taubes Gestein an sogenannten Scheide-
oder Klaubbänken auseinanderklaubten. Oben ein Foto mit Grundner Klaubefrauen
1916.
(Vergrößerte
Darstellung durch Klick auf das Bild!)

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Erzgewinnung
auf der Hilfe Gottes:
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In
den 30er Jahren:
(1
- 7, v.l.n.r.): Bohren im Abbau, Beladen vor Ort, Getriebestoß, Förderung
zum Schacht, Anbeissen, Schießarbeiten, Abladen.
60er
Jahre: (8 - 13)
Bohreinweisung
(Steiger Wemmer),
Getriebezimmerung
im Frststollenbau,
Schrapparbeit
im Gewinnungsflur,
Ladearbeit
mit druckluftbetriebenem Wurfschaufellader, Laden mit Schnabelkipper im
Firststossbau, Handarbeit mit Kratze und Trog
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Als
letztes Bergwerk im Oberharz stellte das Erzbergwerk Grund in Bad Grund
1992 die Förderung wegen Unwirtschaftlichkeit der Ganglagerstätte
ein. Mit der Stilllegung dieser Anlage fand der schon im Mittelalter, und
seit dem 16. Jahrhundert ununterbrochen, betriebene Bergbau auf Silber
bzw. Blei und Zink sein Ende. (Belegschaftsfotos: HIER)
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