Mundloch
Tiefer Georg-Stollen - Bildertisch, Städtisches Museum Braunschweig
Weiter
zeigen die zahlreichen Mundlöcher der Wasserläufe und Stollen
auch auf, dass man nicht nur übertägig tätig war, sondern
auch in die Berge eingedrungen ist. Wasserwege konnten durch Wasserläufe
so verkürzt werden, um längere um die Bergnasen herumführende
Gräben abwerfen zu können. Und weiter konnte über die Mundlöcher
der Stollen das in den Gruben zusitzende Wasser nach über Tage abgeleitet
werden.
Wer
sich nun näher über die Oberharzer Wasserwirtschaft und das Oberharzer
Wasserregal informieren will, dem stehen vielfältige Informationsmöglichkeiten
zur Verfügung. Zu nennen sind hier die Museen, Buchhandlungen (mit
Sachbüchern und Karten) und die öffentlich zugänglichen
Archive in Clausthal, Hannover und Wolfenbüttel. Nicht zu vergessen
ist das Internet, das ebenfalls recht umfangreich informiert. Weiter lagern
im nicht öffentlich zugänglichem Archiv der ehemaligen Preußag,
im Rammelsberger Archiv, auch Relikte der Oberharzer Wasserwirtschaft.
Als besonderer Fundus sind die im Bergarchiv in Clausthal befindlichen
Kartenwerke aus dem 19. Jahrhundert u. a.anzusehen.
Hier
liegen sehr aufschlussreiche Risse des Markscheiders Quensell von 1800,
ein Riss von Dr. Zimmermann von 1835, des Markscheiders Borchers (erstellt
1856-1863) und von Sandkuhl 1898, vor. Diese Risse geben umfangreiche Einblicke
in die Wasserwirtschaft und dürften auch Vorlagen für das Antragsverfahren
zum Weltkulturerbe gewesen sein.
Bei
diesen hier aufgeführten Rissen handelt es sich nur um eine kleine
Auswahl. Bereits ab dem 17. Jahrhundert sind Risse und Zeichnungen mit
wasserwirtschaftlichen Anlagen des Oberharzes in den bekannten Archiven
hinterlegt worden.
Sehr
reichhaltig ist weiter das Literaturangebot. |
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Für
Einsteiger in die Oberharzer Wasserwirtschaft ist das von Dr. Hugo Haase
erstmals 1961 erschienene Buch „Kunstbauten alter Wasserwirtschaft“ zu
empfehlen. Wegen zweier Karten ist der Reprint von A. Dumreicher (Erstausgabe
1868) und der tabellarischen Übersicht der Gefällestufen des
Oberharzer Bergreviers (u. a. das „Grunder Gefälle“) empfehlenswert. Der
Titel des Buches lautet: „Gesamtüberblick über die Wasserwirtschaft
des nordwestlichen Oberharzes“. Von den ca. 120 Veröffentlichungen
des langjährigen Direktors der Harzwasserwerke, Dr. Martin Schmidt
(†), sind zwei Bücher zu nennen und zwar „Die Wasserwirtschaft des
Oberharzer Bergbaus“ 3. Auflage von 2002 und die „WasserWanderWege“ (Kulturdenkmal
Oberharzer Wasserregal). Dr. Ing. Gerhard Fleisch (in Bad Grund aufgewachsen)
hat 1983 über „Die Oberharzer Wasserwirtschaft in Vergangenheit und
Gegenwart“ geschrieben und zusammen mit Prof. Dr. Ing. Walter Knissel eine
„Dokumentation und gutachterliche Stellungnahme zur Frage, ob das Oberharzer
Wassersystem ein Baudenkmal ist“, mit verfasst.
Da
auch Anlagen des Grunder Raumes mit in das Weltkulturerbe einbezogen sind,
stellt sich die Frage, für welche Anlagen trifft dieses zu? Um
dieses zu erfahren, wurde Herr Teicke von den Harzwasserwerken befragt,
dessen Antwort unter Vorbehalt aus dem Gedächtnis heraus gegeben wurde
und der zur Beantwortung einer konkreten Antwort an Herrn Professor Dr.
Roseneck verwiesen hat. Bis zur Abgabe dieses Berichts, an die Redaktion,
hat Herr Roseneck noch keine Antwort auf die Anfrage gegeben. Nach Herrn
Teicke gehören im Grunder Gebiet die Schachtanlage Knesebeck, der
Obere u. Untere Eichelberger Wasserlauf, die Mundlöcher
des Tiefen Georg-Stollens sowie des Ernst-August-Stollens dazu. |
Durch
die beiden Bilder dieses Berichts soll gezeigt werden, wie anschaulich
die Stollenmundlöcher schon damals gesehen wurden
Mundloch
Ernst-August-Stollen - Feierliche Einweihung 1864 |