Bergfeste
und Bergdankfeste haben eine lange Tradition. Der festliche Charakter ist
leider etwas verloren gegangen. In diesem Jahr wurde mit einer Andacht
in der St. Antoniuskirche begonnen. Mit diesem Beginn hat das Bergdankfest
wieder ein gewissen feierlichen Glanz bekommen.
Wann
Bergdankfeste in Bad Grund und im Oberharz erstmals gefeiert wurden, ist
kaum noch festzustellen. Es kann davon ausgegangen werden, dass im Oberharz
seit über 400 Jahren Bergdankfeste gefeiert wurden. Üblich war,
dieses Bergdankfest am Fastnachtsdienstag zu feiern. Die Kinder hatten
an diesem Tage schulfrei und die Frauen und Mütter waren nach altem
Aberglauben vom Gottesdienst und vom Fest ausgeschlossen. Den Berg- und
Betriebsbeamten wurden musikalische Ständchen als äußeres
Zeichen der Ehrerbietung und der Gemeinsamkeit gebracht.
Aus
betriebstechnischen Gründen wurde das Fest auf einen Montag verlegt
und mit Einführung der Fünf-Tage-Woche wurde ab 1963 jeweils
am Samstag das Bergdankfest gefeiert.
1726
wurde Pastor Heinrich Conrad Ahrend in Bad Grund zu Bergdankfest in sein
neues Amt eingeführt. Seine Antrittsrede fand große Beachtung.
Oftmals wurde über seine Rede berichtet. Diese Rede setzte sich mit
dem damaligen Zeitgeschehen und vor dem Hintergrund, dass der Bergbau zu
jener Zeit am Boden lag, auseinander.
In
diesem Jahr begann das Bergdankfest mit einem feierlichen Gottesdienst
in der St. Antoniuskirche. Geschlossen betraten Pastor Klaus Lehmberg und
der Vorsitzende des Knappenvereins Rolf Sindram in Begleitung der Fahnenträger
des hiesigen Knappenvereins und der befreundeten bergmännischen Traditionsver-
einigungen das Gotteshaus mit seinem prächtig geschmückten Altar
und der aufgestellten Statue der Heiligen Barbara. Der MGV Badenhausen
unter Leitung von Walter Fuchs umrahmte die Feier mit Liedvorträgen.
Als erstes Lied sangen die Badenhäuser Sänger „Oh, wie schön
ist Deine Welt!“.
Pastor
Klaus Lehmberg erinnerte in seinen Ausführungen daran, dass die St.
Antoniuskirche im 17. Jahrhundert errichtet wurde und dass in dieser Kirche
manches Bergdankfest mit einem Gottesdienst gefeiert wurde und der hl.
St. Antonius auch ein Schutzpatron der Bergleute ist.
In
den Mittelpunkt seiner Ausführungen stellte Pastor Klaus Lehmberg
die Verantwortung des Menschen, mit den Gaben der Natur (Mittel zum Leben)
sorgsam umzugehen. Er erinnerte an den letzten Marsch vom Erzbergwerk Grund
vor 15 Jahren, als die Grube geschlossen wurde. Es war ein großer
Zug mit vielen nachdenklichen Gesichtern. In seinen Ausführungen erinnerte
Pastor Lehmberg an den stolzen Beruf eines Bergmannes und seiner besonderen
Bedeutung, der stets Achtung vor den Schätzen der Natur und seiner
Familie hatte.
Nach
dem Gottesdienst stellten sich die Festteilnehmer auf dem Hübichweg
auf. Unter musikalischer Begleitung des Musikzuges Taubenborn und des Spielmannszuges
des Bergmannsvereins Bad Salzdetfurth bewegte sich der Festumzug über
die innerstädtischen Straßen zum Atrium.
Hier
eröffnete der Vorsitzende des Knappenvereins Rolf Sindram den gesellschaftlichen
Teil des Traditionsfestes. Unter großem Beifall der Festteilnehmer
dankte er Pastor Klaus Lehmberg für seine gute und hervorragende Predigt.
Rolf Sindram erinnerte an die 15 Jahre nach Schließung des Erzbergwerks
Grund im Jahre 1992. Seit 1993 richtet der Knappenverein Bad Grund das
Bergdankfest aus. Seinen besonderen Willkommensgruß richtete er an
Pastor
Klaus Lehmberg, Bürgermeister und Schirmherr Manfred von Daak, stellvertretenden
Landrat Klaus Liebing, Samtgemeindebürgermeister Harald Dietzmann,
alle Bürgermeister und Ratsmitglieder aus dem Samtgemeindegebiet,
den Landesvorsitzenden der VBN Lutz Fründt, 2. Bundesvorsitzenden
Helmut Grosch, an die Herren Sponsoren aus der Wirtschaft, ohne die die
Durchführung des Festes nicht möglich sei. Besonderen Dank richtete
er an Familie Picht, Likörfabrikation Bad Lauterberg, die mit einer
kleinen Flasche Grubenlicht und einem namentlichen Betrag zum Gelingen
des Festes beitragen.
Namentlich
zählte Rolf Sindram die übrigen Sponsoren auf. Er dankte dem
MZG Taubenborn, dem Spielmannszug Bergmannsverein Bad Salzdetfurth und
der Brauchtumsgruppe „Harzer Roller“ für die musikalische Umrahmung
sowie dem MGV Badenhausen für die Liedvorträge in der Kirche.
Namentlich begrüßte Rolf Sindram die bergmännischen Vereinigungen,
die teilweise weite Anreisen auf sich genommen haben, um am Bergdankfest
teilzunehmen.
In
ihren Grußworten erinnerten Samtgemeindebürgermeister Dietzmann,
VBN-Landesvorsitzender Lutz Fründt und stellvertretender Landrat Klaus
Liebing für die Traditionspflege bergmännischen Brauchtums durch
den Knappenverein.
Lutz
Fründt erinnerte an die in diesen Tagen getroffene Entscheidung zum
Kohle-Bergbau und bezweifelte die Richtigkeit dieser Entscheidung. Er rief
allen Festteilnehmern in Erinnerung an das Lied zur Weltmeisterschaft zu
„Wenn nicht wir, wer denn..!“
Klaus
Liebing ging in seinem Grußwort auf die Aktivitäten des Landkreises
für die Region ein. So habe der Landkreis im Osten die Klosterruine
Walkenried als Kulturgut erhalten und im Westen des Kreises wird ein Höhleninformationszentrum
an der Iberger Tropfsteinhöhle geschaffen. Beide Leuchttürme
sollen die Region aufwerten und Anziehungspunkte für den Landkreis
Osterode und für den Harz sein. Mit einem Schärper dankte der
Vorsitzende Klaus Liebing für sein Kommen und für das überreichte
Geschenk. Aber auch mit Präsenten dankte Rolf Sindram dem MGV Badenhausen
und dem Likörfabrikanten Manfred Picht aus Bad Lauterberg für
die gewährte Unterstützungen in diesem Jahr und in den Vorjahren.
Während
der MZG Taubenborn mit zünftiger Musik die Gäste unterhielt,
prosteten sich die Festteilnehmer bei einem kräftigen Schärperessen
zu, schwelgten in Erinnerung und freuten sich über ein Wiedersehen.
2.
Vorsitzender Gerd Hintze dankte Rolf Sindram für seine Aktivitäten.
Unter seiner Regie richtete der Knappenverein Bad Grund das Bergdankfest
aus. Er führte aus, dass 1992 noch die Preußag das Fest ausrichtete.
Damals trafen die Verantwortlichen die Aussage „Wir werden euch nicht vergessen!“
– Aber der Arbeitgeber Preußag hat seine einstigen Belegschaftsangehörigen
schnell vergessen. Deshalb sprach er Rolf Sindram Dank und Anerkennung
aus, dass er es trotz aller Hindernisse und leerer Kassen geschafft habe,
dass der Knappenverein seit 15 Jahren das Bergdankfest Jahr für Jahr
ausrichten konnte. Unter großem Beifall überreichte er mit einigen
Mitglieder einen großen Präsentkorb. Zugleich dankte Gerd Hintze
Rolf Sindram für 15 Jahre Vorsitz im Knappenverein.
Unsere
Fotos vermitteln einen Eindruck vom Bergdankfest 2007. |