Bad
Grund, 14. Feb. 09 (kip) Mit einem feierlichen Gottesdienst in der
St. Antoniuskirche begann das diesjährige Bergdankfest in der verschneiten
Bergstadt Bad Grund. Zuvor waren die Gäste aus nah und fern im Oberharzer
Hof eingekehrt, um sich aufzuwärmen und um sich auf das Traditionsfest
vorzubereiten. Vorsitzender Rolf Sindram vom ausrichtenden Knappenverein
(KV) Bad Grund freute sich über die überaus große Beteiligung
am diesjährigen Traditionsfest freuen. Zum Steigerlied und unter Vorantritt
des vom 2. Vorsitzenden Gerd Hintze getragenen Vortragkreuzes betraten
die Fahnenträger mit ihren bunten Vereinsfahnen das überfüllte
Gotteshaus. Pastor Michael Henheik ging in seiner Begrüßung
auf die Bedeutung des Vortragekreuzes ein. Das Vortragekreuz war von der
katholischen Kirche St. Barbara zur Verfügung gestellt. Die Geste
bringt zugleich die Ökumene beider örtlichen Kirchen zum Ausdruck.
Der MGV Badenhausen umrahmte mit seinen Liedern den festlichen Gottesdienst.
In
seiner Predigt erinnerte Pastor Henheik an die Bedeutung des Bergbaues
für die Bergstadt Bad Grund. In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte
er eine Ringelerzstufe, die er bei einer Befahrung der Hilfe Gottes kurz
vor der Schließung des Erzbergwerks Grund am 31. März 1992 erhalten
hatte.
Im
Anschluss an die Feierstunde in St. Antoniuskirche marschierten die Bergleute
der vielen Knappen- und Bergmannsvereine aus Hessen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt
und Thüringen unter Vorantritt der bunten Traditionsfahnen und zu
der Musik des Musikzuges Taubenborn durch Bad Grunds Innenstadt zum Atrium.
Vorsitzender
Rolf Sindram begrüßte im vollbesetzten Atrium die zahlreichen
Festteilnehmer. Dankesworte richtete er an Pastor Michael Henheik für
den festlichen Gottesdienst und an den MGV Badenhausen sowie an den Musikzug
Taubenborn. Der örtlichen Polizei und den Johannitern dankte er für
die Begleitung des Festumzuges sowie die zahlreichen Helferinnen und Helfer,
ohne die ein solches Fest nicht möglich wäre. Schon 17 Jahre
richtet der Knappenverein das Bergdankfest in Bad Grund aus. Der Vorsitzende
betonte, es müssen jedes Mal wieder Hindernisse überwunden werden,
aber auch neue Wege gegangen werden, um dieses althergebrachte Fest der
Bergleute am Leben zu erhalten. Einer meiner ersten Mitausrichter Kamerad
Jochen Hennig hat uns in diesen Tagen verlassen, Er ist es mir wert seiner
in dieser Stunde zu gedenken und sich an ihn zu erinnern.
Rolf
Sindram weiter: „In den vielen Jahren seit der Schließung des Erzbergwerks
Grund der Preußag AG habe ich mich mit aller Kraft und Freude um
die Erhaltung dieses Brauchtums- und Traditionsfestes bemüht und gekämpft.“
Im Detail schilderte er die Mühen, um ein solches Fest auszurichten
und bat die Grundner Einwohner dieses Fest stärker zu unterstützen
und sich an diesem Fest zu beteiligen.
Der
Vorsitzende Rolf Sindram machte deutlich, dass er dieses Fest nun in die
Hände seines Nachfolgers legen werde. Rolf Sindram: „Es ist Zeit,
auf Wiedersehen zu sagen. Mit der Veranstaltung des nächsten Bergdankfestes
im Jahr 2010 endet meine Verantwortung sowohl für den Verein als auch
fürs Bergdankfest. Das heißt aber nicht, dass es nun kein Bergdankfest
mehr gibt, ganz im Gegenteil.“
Seinen
besonderen Willkommensgruß entbot er dem Schirmherrn Bürgermeister
Manfred von Daak, Samtgemeindebürgermeister Harald Dietzmann, dem
Landesvorsitzenden Lutz Fründt von der Vereinigung der Bergmanns-,
Hütten- und Knappenvereine Niedersachsen (VBN) sowie alle Kameraden
vom gesamten Landesvorstand, Landrat Bernhard Reuter und dem Landesvorsitzenden
der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine Thüringens und 2.
Bundesvorsitzenden Helmut Grosch.Einen aufrichtigen Dank für ihre
finanzielle Unterstützung sprach der Vorsitzende der Sparkasse Osterode,
dem Seniorchef Wolfgang Picht von der Likörfabrik „Harzer Grubenlicht“
in Bad Lauterberg, Reinhard Pohl vom ADAC-Stützpunkt Bad Grund, Volker
Sturm vom Förderverein Bergbau- und Heimatmuseum Bad Grund sowie der
IG BCE –Ortsgruppe Bad Grund- zu. Ohne ihre Unterstützung wäre
ein solches Traditionsfest nicht mehr durchführbar.
Die
größten Sponsoren eines solchen Festes sind jedoch die Kameradinnen
und Kameraden der teilnehmenden Vereine. Namentlich begrüßte
er den Bergmannsverein (BV) Wathlingen, BV Vallstedt, Harzer Knappenverein
Goslar, KV Salzgitter, BV Lengede, BV Frellstedt, BV Helmstedt, BV Giesen,
BV Broistedt, BV Rehburg Stadt, Asse Wittmar, BV Bad Salzdetfurth, BV Staßfurth,
Förderverein Besucherbergwerk Drei Kronen & Ehrt Elbingerode,
BV Borken, BV Frielendorf und BV Sontra. Ihnen allen dankte er für
ihr Kommen.
Ein
herzliches Glückauf rief Rolf Sindram dem MZG Taubenborn und den Harzer
Hüttenmusikanten aus Osterode zu.
Den
Reigen der Grußworte eröffnete Samtgemeindebürgermeister
Harald Dietzmann, der zur Unterstützung des Festes ein Flachgeschenk
im Gepäck hatte.
Landesvorsitzender
Lutz Fründt, VBN, erinnerte daran, dass er anlässlich des Bergdankfestes
2009 zum 16. Mal als Landesvorsitzender am Rednerpult stehen werde, weil
er als Vorsitzender nicht wieder kandidiere. Er bat weiterhin die Tradition
zu pflegen und dankte für die gemeinsame Zeit. Mit einem kleinen Gedicht,
das gesondert veröffentlicht wird, verabschiedete er sich.
Vorsitzender
Rolf Sindram dankte Lutz Fründt zugleich als Mitglied des KV Bad Grund,
dem er seit 1995 angehört.
Landrat
Bernhard Reuter hob hervor, dass das Bergdankfest für die Tradition
steht. Dieses Fest erinnert an die schwere Arbeit des Bergmannes. Im Bergmannsberuf
habe man gemeinsam Schwierigkeiten gemeistert, umsichtig und mit Zuversicht
gehandelt.
Bei
flotter Unterhaltungsmusik des MZG Taubenborn wurde gemeinsam gevespert
und es wurden im Gespräch der Kameraden Erinnerungen ausgetauscht. |