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(W.
R.; Dez. 2006) Wo
läßt sich beantworten, wann kann etwa beantwortet werden, wie
der Stein aus dem Erdverbund heraus genommen wurde, kann nachvollzogen
werden, nur wer sich des Steins ermächtigt hat, ist nicht bekannt.
Deshalb hierzu einige Erläuterungen. |
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Im Ortsteil Laubhütte der Bergstadt Bad Grund (Harz) verläuft
die im Jahre 1788 zwischen dem Kurfürstentum Hannover (später
Königreich Hannover) und dem Herzogtum Braunschweig festgelegte Grenze.
Noch vorhandene Kartenwerke ab 1795 weisen den Grenzverlauf und die Standorte
der Grenzsteine aus. Auf den Steinvorderseiten ist der Buchstabe St für
das Amt Staufenburg und darunter die Steinnummer eingemeißelt und
rückseitig befindet sich die Wolfsangel. Von diesen Grenzsteinen haben
sich im Ortsteil Laubhütte bis vor kurzer Zeit noch zwei Grenzsteine
befunden. Und zwar die Grenzsteine St 145 und St 158.
Verschwunden
ist nun der Grenzstein St 145. Im Nahbereich der heutigen Bergstadt Bad
Grund (Harz) sind von der Quelle am Kalten Born bis zum unteren Rabental
einstmals insgesamt 222 Grenzsteine vorhanden gewesen (St 94 bis St 316).
Nach einer Bestandsaufnahme um 1995 sind noch 26 Grenzsteine vorhanden
gewesen, die fotografisch vom Verfasser dokumentiert wurden.
Die Frage seit wann der Stein verschwunden ist und wie er aus dem Erdreich
herausgenommen wurde, hierzu soll ein Bild hilfreich sein. Der Blick ist
hier auf die zusehenden Sägespäne, auf das erkennbare Loch und
auf einen Fichtenbaumstumpf von etwa 10 cm Durchmesser zu richten. Aus
dieser Betrachtung ergibt sich die logische Folgerung, daß der Grenzstein
noch gestanden hat, als die kleine Fichte abgesägt wurde. Weiter läßt
das freigelegte Loch des Grenzsteines erkennen, daß der Stein senkrecht
nach oben unter Zuhilfenahme eines Maschinengeräts heraus gezogen
wurde, denn bei manueller Vorgehensweise wäre das Loch an der Bodenoberfläche
geweitet worden.
Das
der Grenzstein von seinem Standort entfernt wurde, hat der Verfasser am
13.12.2005 festgestellt. Es war dieses eine sehr traurige Feststellung,
denn durch diese „Entsorgung“ wurde eine Urkunde aus Stein des Ortsteils
Laubhütte entfernt.
Die Entfernung des Grenzsteins, von seinem Standort, ist mit größter
Wahrscheinlichkeit im Zusammenhang mit den dort im Auftrag der Forstverwaltung
durchgeführten Baumfällungen zu sehen. Denn vor den Baumfällungen
war die Örtlichkeit des Steinstandorts schlecht einzusehen. Von der
Grenzsteinentfernung hat die Forstverwaltung als Verwalter des Staatswalds
Kenntnis erhalten. Bis heute bleibt der Vorgang unaufgeklärt. So bleibt
letztlich nur noch ein Grenzstein der historischen Grenze zwischen den
Herrscherhäusern Hannover und Braunschweig auf einem Privatgrundstück
in Laubhütte erhalten, auf eine Grenze, die bis 1972 von Bedeutung
war.
Fotos
u. Bearbeitung, Grafik: Verfasser |