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Der letzte Förderwagen berichtet
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Siehe auch hier: Bau-Tagebuch
(W. R.; Juli 2007) Obwohl der über viele Jahrhunderte betrie-bene Bergbau im Grunder Revier seit 1992 endgültig der Vergangenheit angehört, war für einige Monate in diesem Raum wieder ein Hauch bergbaulicher Aktivität erlebbar,
denn am Südosthang des Ibergs wurde ein neuer Stollen vorgetrieben, der in das Höhlensystem der Iberger Tropfsteinhöhle führt.
Schon vor knapp einhundert Jahren wurde mit dem Hauptmann Spat zier Stollen ein erster Stollen, zum leichteren Einstieg in die Höhle, angelegt Durch den jetzt fertig gestellten Stollen ist eine weitere verbesserte Zugänglichkeit geschaffen worden.
Mit dem neuen Stollen sind an der Südseite des Ibergs jetzt insgesamt sieben Stollen vorhanden, die in einem Zeitraum von 1527 bis 2007 aufgefahren worden sind (siehe Grafik).
DurchschlagDer längste und älteste dieser Stollen, der Magdeburger Stollen, wurde in mehreren Jahrhunderten erbaut. In den ersten gut einhundert Jahren wurde der Stollenvortrieb durch Schlägel- und Eisenarbeit vorgetrieben. Pro Tag wurden bei dieser Arbeitweise etwa „1 cm“ Stollenverlängerung erreicht. Mit der Einführung der Schießarbeit im Oberharz, mittels Schwarzpulver, haben sich die Auffahrungsverhältnisse leistungs-steigernd verändert.
Das der Iberg nach knapp einhundert Jahren nochmals nach dem zuletzt angelegten Stollen noch einen weiteren erhalten würde, war kaum denkbar. Nun ist er da und zeigt auf 152 m Länge auf, wie unterschiedlich auf relativ kurzer Länge in einem äußerlich homogen erscheinenden Gesteinsmassiv doch Rätsel auftreten können.
DurchschlagSo zeigte sich beim ersten Anschießen des Stollens eine feste Grauwacke, die nach Mundlochsicherung feste Gesteinsverhältnisse erwarten ließ, um dann massives Kalkgestein zu erreichen. Doch hier bewahrheitete sich der allseits unter Bergleuten bekannte Spruch: „vor der Hacke ist es duster!“ Denn nach der Grauwacke wurde eine Lockergesteinsschicht angefahren, die bei der Durchörterung des Stollens schon bergmännisches Können erforderte. Nach der Durchörterung dieses Stollenabschnitts wurde noch nicht das Kalkgestein erreicht, es mußte noch Dolomitgestein durchörtert werden. Nach diesen Anfangsschwierigkeiten war dann das Kalkgestein erreicht und der Stollen konnte unter normalen Bedingungen zum Durchschlag gebracht werden.
Für die Bewältigung der zum Teil sehrschwierigen Auffahrungsverhältnisse gebührt den Bergleuten von der Bergsicherung Anerkennung. Dazu ein herzliches „Glückauf“.
.Fotos (3): W. Rögener
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