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Sogar
mit dem Verhüttungsprozess im Hohen Ofen in Teichhütte hat er
sich beschäftigt und schreibt, wie wichtig die Zusammensetzung des
im Iberg gewonnenen Eisensteins für den Verhüttungsprozess ist,
um Eisen von höchster Qualität erzeugen zu können.
Ganz besondere Spuren hat Bartels beim Bau des Laubhütter-Stollens
(Bauzeit
1688-1718) hinterlassen. Hier kam die von ihm entwickelte Wettermaschine
am 4. Lichtloch zum Einsatz, die auch Feuermaschine genannt wurde. Denn
durch eine am Kopf des Lichtlochs angelegte Feuerstelle wurde ein Schornsteineffekt
erreicht. Durch diesen wurde bewirkt, dass über eine im Stollen mitgeführte
Rohrleitung die verbrauchten Wetter angesaugt und nach über Tage geleitet
wurden. Gleichzeitig wurden über den Schacht dem Stollen bis vor Ort
sauerstoffreiche Wetter zugeführt. |
In den Aktenbeständen des Hauptstaatsarchivs von Hannover, dem Staatsarchiv
Wolfenbüttel und dem Bergarchiv in Clausthal liegen unter anderem
Akten über Bartels mit den Titeln vor, wie:
a)
Kauf und Betrieb des Zerennherds (einer Eisenhütte) in der Bergstadt
Grund Bem.: Besitzer war Richter C.C. Bartels.
b)
Verkauf der Schrammschen, später Bartelschen Eisenhütte in der
Bergstadt Grund an die Kommunion.-
c)
Anmerkung bei der großen Maschine an des Königs Garten zu Herrenhausen...
von Johann Just Bartels calculieret, Hannover, 28.08.1719.
Johann Just Bartels, wird von Henning Calvör als sinnreicher Maschinendirektor
beschrieben. Blickt man auf seine Hinterlassenschaft, so braucht man hier
weiter nichts hinzufügen. Leider ist er in der Bergstadt in der er
einmal gewirkt hat, in der er Bürgermeister und Hüttenbesitzer
war, ein, so meint der Verfasser, Unbekannter. Bedauerlich! |
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(W.
R.; Feb.. 08) Richter (Bürgermeister)
in
der Bergstadt Grund und seit 1712 erster Maschinendirektor in der Communion-Harz
(Zellerfeld),
dieses sind verantwortungsvolle berufliche Tätigkeiten von Johann
Just Bartels gewesen. |
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Bevor
Bartels die vorgenannten Tätigkeiten ausgeübt hat, war er, so
ist der Literatur über ihn zu entnehmen, als Markscheider und Artillerie-Offizier
tätig. Über sein Wirken im Oberharzer Bergrevier und besonders
das in der Bergstadt Grund, hierüber soll ein kleiner Abriss gegeben
werden.
Neben seiner Tätigkeit als Richter in Grund hat sich Bartels mit technischen
Problemen des Berg-und Hüttenwesens intensiv beschäftigt. In
vier Bänden mit insgesamt 10 cm Dicke sind aus den Unterlagen des
Clausthaler Bergarchivs Manuskripte von Bartels zusammengestellt worden,
die der Verfasser einsehen konnte (siehe hierzu die Abbildung).
Weiter hat der Bergchronist Henning Calvör in seinem Standardwerk
über das Maschinenwesen und der Hülfsmittel bey dem Bergbau auf
dem Oberharze von 1763 ausführlich über Bartels Arbeiten berichtet
(Anm.
Bartels und Calvör haben gute Kontakte gepflegt).
Mit dieser, auf dem Laubhütter Stollen eingesetzten Feuermaschine,
wurde in der Endphase ein Wetterweg von ca. 300 Lachter (~ 576 m) zurückgelegt.
Erstmals wurde eine solche Maschine, nach Bartelscher Art, 1716 auf dem
Pelicaner Ort (Anm. späterer Schulte Stollen) eingesetzt. Es
folgten dann 1717 Maschinenanlagen auf dem Laubhütter Stollen und
dem Aufrichtigkeiter Tiefen Stollen (Anm.: Mundloch an der Oder) im
Lauterberger Bergrevier.
Weiter
wurde von Bartels für das 4. Lichtloch des Laubhütter Stollens
geplant, dass das Kehrrad für die Förderung nicht direkt am Schacht
steht, wie aus Agricolas Zeiten üblich, sondern in etwa 20 Lachter
Entfernung vom Schacht (siehe Abbildung). In den Planungsunterlagen
von 1709 wird hierzu in einer Tabelle ein Zahlenwerk mit Bruchzahlen angeführt,
die man heute als sehr erstaunlich ansprechen kann. In der Zeile 13 sind
Bruchzahlen angeführt, wie:
27
23/35;13 15/28; 41 27/140.
So wird in den Unterlagen des Bergarchivs eine von ihm erstellte Tabelle
über Gruben des Iberger Eisensteinreviers ausgewiesen, die Angaben
über die Grubenbetreiber und über die Erzqualität des gewonnenen
Eisensteins ausweist. |
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