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Der letzte Förderwagen berichtet
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Tiefer Georg-Stollen
(W. R. Oktober 2008) „Nur vierzehn“ Vorschläge waren in der ab 1771 beginnenden Pla-
nungsphase für den Ansatz-
punkt eines Mundlochs für einen Wasserlösungsstollen bis 1777 im Gespräch,
um die schon seit langer Zeit anstehenden Probleme der Grubenwasserabführung in den Oberharzer Gruben zu lösen (Abb.2).
Besonders betroffen waren die Gruben um Clausthal. Nach Aufschreibungen des Oberbergmeisters Georg Andreas Steltzner wurden diese Probleme bereits 1719 angesprochen. Federführend bei der Planungsarbeit war deshalb auch das Clausthaler Bergamt.
Bei den zahlreichen Planungsvarianten führten besonders die unterschiedlichen territorialen Verhältnisse zu Schwierig-
keiten Abb.2).
Denn zwischen dem Bergamt der Communion in Zellerfeld und dem Bergamt des Einseitigen Bergamts in Clausthal traten immer wieder Schwierigkeiten auf.
Deshalb bemühte sich das Clausthaler Bergamt im eigenen Herrschaftsbereichs einen Ansatzpunktzu finden. Und dieses, obwohl im Territorium der Communion günstigere Voraussetzungen gegeben waren.
Nach dreijährigen Beratschlagungen war 1774 immer noch keine Entscheidung gefallen. Deshalb verfügte die Königliche Kammer in Hannover, dass der Geheime Rat von dem Busche eine „Lokale Kommission abzuhalten habe, um das Planungsverfahren zu beschleunigen.
Das einstimmige Ergebnis dieser Kommission war, dass der Vorschlag von Reden von 1771 anzunehmen und der Stollen vom Hülfe Gottes und Isaacs Tanner Stollen aus vorzutreiben sei.
Trotz dieses eindeutigen Ergebnisses standen bis zum 1. Juli 1777 noch weitere Probleme zwischen den beiden Bergämtern an.
So wurde bereits 1771 vom Clausthaler Berghauptmann Claus Friedrich von Reden (Amtszeit 1769-1791), der in der Communion und zwar in der Bergstadt Grund liegende Hülfe Gottes und Isaacs Tanner Stollen vorgeschlagen
An dem vorgenannten Tag fand dann eine Generalbefahrung statt und der Ansatzpunkt des Stollens wurde um 11 Lachter vom
Mundloch des Hülfe Gottes und Isaacs Tanner Stollens entfernt verlegt (Abb 2. u. Abb. 3).

Der Grund der Verlegung waren die nicht standfesten Gesteinsverhältnisse in diesem Stollen. Mit dieser Verlegung war wiederum die Königliche Regierung in Hannover nicht einverstanden und bis zum 20. Juli wurde ein lebhafter Briefwechsel ausgetragen (sechs Briefe) und letztlich konnte der Stollen dann doch am 26. Juli 1777 feierlich angeschlagen werden.
Nicht uninteressant dürften die damaligen privaten Besitzverhältnisse im Bereich des neuen Stollenmundlochs sein, die in der Abb. 4) ausgewiesen werden. Ausschließlich wurde vom Nagelschmied Koch ein großer Wiesenanteil vom Bergfiskus erworben. Als benachbarte Grundstückseigentümer von Koch werden hier die Personen Pastor Bötticher, Meersmann, Wauge und Spörs Erben aufgeführt.
Quellen: Archiv Bergbau Goslar, Archiv LABEG Clausthal-Zellerfeld, Gotthard, Johann Christian (1801)
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