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Der letzte Förderwagen berichtet
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Lichtlöcher am südlichen Fuß des Ibergs
((W. R. Mai 2009) Am südlichen Fuß des Ibergs sind heute noch Spuren von zwei Lichtlöchern zu erkennen, die der aktiven Anfangsphase der Grunder Bergbautätigkeit zuzuordnen sind (s. Bild 1). Es sind dieses Lichtlöcher, die zu den beiden ältesten Stollen des Grunder Bergbaureviers gehören.

Das in Bild 2 ausgewiesene Lichtloch ist ein Lichtloch des 1527 begonnenen Magdeburger Stollens und wird in den Rissen als 2. Lichtloch gekennzeichnet. Vom heutigen Mundloch liegt das Lichtloch rd. 212m entfernt, ist im Stollen gut erkennbar und in der Firste mit Ziegelsteinmauerung abdichtend verschlossen worden. Oberhalb der Ziegelsteinmauerung (Stärke Ziegelstein- mauerung unbekannt) ist der Hohlraum bis zur Tagesoberfläche mit Lockermaterial ausgefüllt worden. Die Teufe des Lichtloch beträgt rd. 27m. Das 1. Lichtloch des Magdeburger Stollens lag in ca. 70m Entfernung vom 1. Mundloch und hat nur gut 3m Teufe gehabt. Wenn hier vom heutigen Mundloch gesprochen wird, dann deshalb, weil beim Anschlagen des Stollens dieses Mundloch einige Meter vom heutigen entfernt lag.
An der Tagesoberfläche wird die Lage des 2. Lichtlochs durch eine kegelförmige Vertiefung erkannt, die in einer größeren Halde liegt. Leider ist die Lichtlochvertiefung im Laufe der Jahre kleiner geworden, denn sie konnte im Laufe vieler Jahrzehnte gut als Entsorgungsstelle genutzt werden.

In Bild 3 wird ein Lichtloch vom ab 1550 (genaue Zahl liegt nicht vor) getriebenen Georg Carler Stollen gezeigt. Von diesem Lichtloch sind zwei Lichtlochbezeichnungen in den Rissen festgeschrieben und zwar die Bezeichnungen 2. bzw. 6. Lichtloch. Die höhere Lichtlochzahl ist die Zahl, die in den älteren Rissen steht und sollte auch immer im Zusammenhang mit diesem Stollen genannt werden, weil durch diese Zahl die Gesamtzahl der einstmals angelegten Lichtlöcher angezeigt wird.
Das 6. Lichtloch liegt rd. 286m vom Mundloch entfernt und hat eine Teufe von 31m erreicht. Die ungefähre Lage des Mundlochs des Georg Carler Stollens wird im Bild 1 ausgewiesen.
Nach dem am Kopfpunkt des Lichtlochs lagernden Haldenmaterials kann gefolgert werden, dass das Lichtloch den Iberger Kalksteinhorizont durchörtert hat, worauf das im Bild 3 eingefügte Belegstück verweisen soll. Das Belegstück lässt die Vermutung zu, dass der aus Kalkstein bestehende und dort lagernde Kalkstein dort schon mehrere Jahrhunderte unverändert liegen dürfte.

Fotos und Bildbearbeitung: W. Rögener

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