(W.
R. Juli 2010) |
Was
erinnert heute noch an von Trebra in der Bergstadt Bad Grund?
Es
ist ein Höhlenraum im Iberg, der nach ihm benannt wurde und dessen
Lage der Verfasser bei der Planung eines Therapieraums, für die Höhlentherapie,
einer näheren Betrachtung unterzogen hat. |
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Hinweis
auf von Trebras besondere Bücher
Es
wird auf die Titelseiten der beiden bedeutenden Bücher Trebras hingewiesen.
Das Büchlein vom Bergmeister-Leben... ist als Nachdruck unter der
ISBN 3-342-00568-8 , VEB Deutscher-Verlag für Grundstoffindustrie,
Leipzig 1990, erschienen. |
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Die
Betrachtung war deshalb erforderlich, weil die „Von-Trebra-Halle“
nach Vorstellung eines bestimmten Personenkreises als Therapieraum vorgesehen
war. |
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Lage
der „Von Trebra-Halle“
Ca.
73m nordnordöstlich vom Mundloch der Eisensteinstollens zweigt in
südöstlicher Richtung von der „Höhlenbuchkuppel“ ein Querschlag
ab, der nach ca. 16m Länge die „Von Trebra-Halle“ erreicht (siehe
Bild 1).
Der
Eingangsbereich der Halle liegt direkt unter der Bundesstraße B 242,
die diesen Bereich in nordöstlicher Richtung schneidet (siehe Bild
2). Die Halle hat hier eine Höhe von ca. 14m (Nullpunkt = identisch
Sohlenniveau Eisensteinstollen). Das Zwischenstück bis zur Bundesstraße
beträgt ca. 4,40 m. Der größere Teil der Halle liegt talseits
der B 242. Nach Schätzung beträgt das Hohlraumvolumen der Halle
ca. 1000m³ entsprechend einem Kubus von 10m Kantenlänge. Der
heutige Höhlenraum ist dadurch kleiner geworden, weil das bei den
Erweiterungsarbeiten angefallene Lockergestein hier teilweise verkippt
worden ist.
Bild
1 (links)
Namensgeber
der Halle?
Bis
heute ist unklar, wer diesem Höhlenraum den Namen „Von-Trebra-Halle“
gegeben hat. Fest
steht nur, dass die Person bzw. der Personenkreis sich gut in der Bergbaugeschichte
des Oberharzes und des Erzgebirges bei der Namenssuche für diesen
Höhlenraum ausgekannt hat, um auf die Person von Trebra verweisen
zu können. Durch diese Namensauswahl hat im Grunder Bergrevier eine
Bergbaupersönlichkeit des Erzgebirges und des Oberharzes eine besondere
und verdiente Würdigung erhalten.
Sicherungsmaßnahmen
der Bundesstraße B 242 im Zusam- menhang mit der "Von-Trebra-Halle
Hier
war die „Von-Trebra-Halle“ ins Gespräch gekommen, weil nach der positiven
Versuchsphase für die Höhlentherapie eine größere
Räumlichkeit für die Atemwegserkrankten gesucht wurde. Die Auswahl
fiel auf diesen Hallenraum. Obwohl der Höhlenraum aufgrund einer vom
Verfasser erfolgten Beurteilung aus bergtechnischen Gründen nicht
für die Unterbringung von Erkrankten vertretbar war, hatten sich bei
der Untersuchung hinsichtlich der Bundesstraße B 242 Erkenntnisse
ergeben, die näher überprüft werden mussten. Als Folge der
Überprüfung wurden zur Sicherung der B 242 Sicherungsmaßnahmen
eingeleitet.
Die
erste Maßnahme war die Errichtung eines Pfeilers in Ziegelsteinmauerung
(siehe Bild 2). Weiter wurde eine 11 m lange Brücke zur Hohlraumsicherung
erstellt. Und als weitere Maßnahme wurde von dem vereidigten Sprenstoffsachverständigen
(Dipl.-Ing. Helmut Schulz) für die erforderlichen Sprengarbeiten angeordnet,
das in den Höhlenraum ein Bohrloch erstellt wird, das Aufschluss über
das anstehende Festgestein, von der Tagesoberfläche zum Höhlenraum,
ergeben soll.
Bild
2 (oben) 
Für
die Sicherung der B 242 dürfte es von Nutzen gewesen sein, dass bei
der Auswahl für einen Therapieraum die „Von-Trebra-Halle“ zunächst
gewählt wurde. Wäre die Wahl gleich auf den jetzigen Raum gefallen,
man hätte wahrscheinlich das Sicherheitsrisiko zur B 242 bis heute
noch nicht entdeckt.
Bild
3 (links)
Von
Trebras Grabstelle in Freiberg
Auf
dem Donaltsfriedhof in der altehrwürdigen Bergstadt Freiberg/Sachen
befindet sich Trebras Grabstätte. Der quaderförmige und von Rissen
gekennzeichnete Grabstein (siehe Bild 4) ist optisch weniger auffallend.
Es könnte die Annahme entstehen, dass Trebra einen besseren Grabstein
verdient hätte. Geht man jedoch näher ins Detail, so wird erkennbar,
dass das Gestein für Trebras Grabstein bewusst auserwählt wurde.
Denn es handelt sich hier um ein Gestein aus der Nähe seiner ersten
bergbaulichen Wirkungsstätte in Marienberg.
Das
Gestein trägt den Namen Serpentin (genauer ausgedrückt um Serpentinit)
aus Zöblitz bei Marienberg. Das Zöblitzer Vorkommen ist eines
der bekanntesten in der Welt, welches man aus der Literatur entnehmen kann.
Anlässlich
einer Exkursion der Arbeitsgemeinschaft Harzer Montangeschichte wurde an
Trebras Grabstelle ein kleines Blumengebinde mit Schleife, in den Oberharzer
Farben und dem Aufdruck „Ein Harzer Glückauf“ nieder gelegt.
Bild
4 (rechts)
Friedrich
Wilhelm Heinrich von Trebra Oberberghauptmann und Ritter des KS Civildienstordens
starb den 16. Julius 1819 Ehre seines ruhmvollen Lebens (Foto W. Rögener)
Quellen:
Wagenbreth/Steiner;
Geologische.
Streifzüge-Landschaft
und Erdgeschichte.
W.
Rögener; Bergm. Beurteilung Ausbau- und
Sicherungsmaßnahmen
„Von-Trebra-Halle“ 1988 |