 |
|
((W.
R. Juli 2009) Während
einer kleinen Feierstunde, aus Anlass der Sanierung des Hydrokompressorenturms,
wurden Ein- und Rückblicke auf das Grunder Bergrevier und insbesondere
über die Schachtanlage Knesebeck vorgetragen. |
|
Siehe
auch Beschreibung zum Bild hier: KLICK!
 |
|
Bevor
auf das eigentliche Thema eingegangen wurde, sind die heutigen noch sichtbaren
Hinterlassenschaften des Grunder Bergbaus vorgestellt worden. So der Magdeburger
Stollen mit seinem Mundloch (begonnen 1527,
Bild
2), der
Tiefe Georg-Stollen (Inbetriebnahme Ende 1799) mit einem Bild
(3),
das kurz nach der Stolleninbetriebnahme erstellt wurde und im Städtischen
Museum in Braunschweig zu sehen ist.
 Dargestellt
wird das Bild auf einem Bildertisch der Stobwasser Manufaktur. Die Bildgröße
beträgt 42 x 52 cm. Beide Mundlöcher liegen im bebauten Ortsgebiet
der Bergstadt und dürften wegen dieser leicht zugänglichen Lage
immer wieder Anlass zum Nachdenken der erbrachten Leistungen der Leute
sein, die an diesen Bauwerken gewirkt haben.
Weiter
ist auf den sehr zentral gelegenen Standort des „Letzten Förderwagens“
(Bild
4) verwiesen worden, der am heutigen
Gesundheitszentrum (vorher Kurzentrum) steht. Hier geben Hinweistafeln
Auskunft über die beiden Bergbaugebiete des Grunder Bergreviers. Die
Hinweistafeln sind so ausgerichtet, dass der Betrachter auf der rechtsseitigen
Tafel über das Iberger Eisensteinrevier informiert wird, das nördlich
(rechtsseitig) von ihm liegt. Auf der gleichen Tafel gibt der „Letzte Förderwagen“,
der hier in der Funktion als Überträger der mehrhundertjährigen
Bergbaugeschichte der Bergstadt Grund zu sehen ist, eine kurze montane
Einführung. Die linksseitige Informationstafel weist auf das bedeutende
und ertragreiche Gangerzrevier hin, indem silberhaltige Blei- und Zinkerze
anstanden. Sehr erfolgreich war die letzte Betriebsperiode von 1831 bis
1992.
Umgeben
werden die Informationstafeln durch eine geschnitzte Holztafel mit der
Aufschrift:
„Bergstadt
Bad Grund Harz Älteste Oberharzer Bergstadt seit 1532“
und
darunter ist eine gusseiserne Tafel mit dem bergmännischen Emblem
Schlägel und Eisen sowie einer Königskrone, die als Berghoheitszeichen
der „Königlichen Berginspektion Silbernaal“ (später Grund) zu
sehen ist.
 Die
Originaltafel war einst am Eingang der nur wenige Meter vom Standort des
„Letzten Förderwagens“ entfernt stehenden Berginspektion (später
Verwaltungsgebäude des Erzbergwerks Grund bis 1969) angebracht. Bei
der Tafel handelt es sich um einen Nachguss, der 1994 von der Königshütte
in Bad Lauterberg, im Auftrag der Bergstadt Bad Grund, angefertigt wurde.
Die geschnitzte Holztafel und die gusseiserne Tafel sind als untrennbare,
zentrale Tafeleinheit zu sehen. Weiter ist am Standort des „Letzten Förderwagens“
eine Informationstafel angebracht, die auf das System der Wasserkraftnutzung
im Grunder Revier verweist. Das System führt die Bezeichnung „Grunder
Gefälle“.
Über
eine am Mundloch des Schulte Stollens (Nähe der ehemaligen Schachtanlage
Wiemannsbucht) beginnende beschilderte Wegeführung, kann man den Verlauf
des Wassers, bis zur stillgelegten Grube Hilfe Gottes, verfolgen. Offiziell
führt dieser Weg die Bezeichnung Wasserwanderweg

Eine
weitere Informationstafel über diesen Wasserwanderweg steht nur wenige
Schritte vom Eingang des 1929 errichteten ehemaligen Badehauses, heutiges
Atrium, vorher Haus des Gastes, entfernt. Seit nunmehr 15 Jahren werden
am Standort des „Letzten Förderwagens“ allgemeine Informationen über
den Grunder Bergbau vermittelt.
Weitere
Informationen der reichhaltigen Bergbaugeschichte der Bergstadt Bad Grund
werden im Bergbaumuseum Schachtanlage Knesebeck aufgezeigt, das 1986 eröffnet
wurde.
 Mit
der Einrichtung dieses Museums und der Informationsstelle am „Letzten Förderwagen“,
besitzt die Bergstadt Bad Grund zwei wesentliche Hinweisstellen seiner
bergbaulichen Vergangenheit, die räumlich dicht zusammen liegen und
man hier von einer Informationsachse sprechen kann.
Das heutige Bergbaumuseum Schachtanlage Knesebeck verdankt seine Entstehung
der“ bergmännischen Neugier“, denn während schon seit 1851 im
Grunder Revier der Ernst-August-Stollen vom Hülfe Gottes Schacht im
Westen und dem 4. Lichtloch des Tiefen Georg-Stollens (Lage des Lichtlochs
am Wiemannsbuchtschacht) im Gegenortbetrieb in Auffahrung stand, sollte
das Iberger Revier in einem unter dem Horizont des Magdeburger Stollens
liegenden Niveaus untersucht werden. Weil zwischen dem Hülfe Gottes
Schacht und dem 4. Lichtloch des Tiefen Georg-Stollens eine gerade Stollenführung
vorgegeben war, wurde von dieser Linie die kürzeste Verbindung zum
Iberg gesucht und heraus gefunden und diese an der Stelle war, wo heute
die Schachtanlage Knesebeck liegt. Für diesen Lagepunkt sprach auch,
dass das Aufschlagwasser für die notwendigen Wasserkunstanlagen, durch
den in der Nähe vorhandenen „Oberen Eichelberger Graben“, gegeben
war. |