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(W.
R. April 2011) Vor
gut 30 Jahren wurde im Teufelstal, in der Bergstadt Bad Grund ein geologischer
Gesteinspfad
(Geopfad) errichtet, der nur über eine sehr kurze Zeit seine ihm
zugedachte Aufgabe erfüllt hat, weil die an den Gesteinen angebrachten
Schilder grundlos entfernt wurden. |
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Siehe
auch Artikel: HIER |
Für
die Betrachter waren die Gesteine namenlos geworden und das sind sie auch
bis heute geblieben. So ist seit etwa zwanzig Jahren der Geopfad bedeutungslos
geworden, weil allein über den Namen des Gesteins der interessierte
Passant hätte weitere Informationen in der Nachbearbeitung einholen
können.
Um
diesen Übelstand abzuhelfen hat um 2003/04 herum, der Leiter der Bauabteilung
in der Bergstadt Bad Grund (Harz), Samtgemeindeamtsrat Jürgen Beck,
an den Verfasser die Bitte herangetragen, man möge sich doch wieder
um den Geopfad kümmern.
Ohne
Ausübung von zeitlichem Druck wurden die Gesteine fotografisch aufgenommen
und konnten teilweise auch bestimmt werden. Weiter wurde eine Skizze über
die Lagerorte der sichtbaren Steine erstellt. Von 15 bekannten Steinen
waren nur 12 zur Aufnahmezeit sichtbar; die fehlenden waren durch Holzstapel
zugestellt, welches etwas später erkannt wurde.
Nachdem
diese Vorleistungen erbracht waren, erfuhr der Verfasser, dass der Geopfad
vom Teufelstal auf den Iberg umgelagert werden soll. Dieser Plan konnte
nach einem sehr kontrovers geführten Gespräch mit Stadtdirektor
Dietzmann abgewendet werden. Danach wurden die Überlegungen verstärkt
und vom Verfasser wurde ein Planungsvorschlag erstellt, der zunächst
einem Ausschuss der Bergstadt vorgestellt und dann als Vorlage dem Bürgermeister
Manfred von Daak übergeben wurde.
Nicht
unerwähnt muss noch angeführt werden, dass wegen fehlender Unterlagen
über den Geopfad verschiedene Gesteine neu bestimmt werden mussten,
welches nur durch Fachwissenschaftler der TU Clausthal durch analytische
Untersuchen möglich war. Wie abwegig und kurzsichtig die geplante
Umlagerung des Geopfads auf den Iberg zu sehen war, zeigt der Hinweis des
Verfassers im Heft „ein Blick“ von August 2007 auf, der nachfolgend im
vollen Wortlaut wiedergegeben wird:
Im
Hinblick auf das im Aufbau befindliche „Museum im Berg“, an der Iberger
Tropfsteinhöhle, dürfte die anzustrebende Wiederbelebung des
Gesteinslehrpfads eine Bereicherung sein. Denn der aus der Bergstadt kommende
Besucher wird beim Durchwandern des Wiesenwegs schon auf Besonderheiten
der Natur aufmerksam gemacht. Und letztlich dürfte auch die naheliegende
Grundschule vom Gesteinslehrpfad profitieren, denn für den Sachkundeunterricht
wird hier ein praxisnaher Unterrichtsstoff angeboten.
Grundgedanke
des Geopfads war und ist auch heute noch, dass hier Gesteine gezeigt werden,
die direkt unter den Füßen des Wanderers im Pfadbereich, oder
im Bereich des Oberharzes sowie des Harzvorlandes zu finden sind. Werden
diese Gesteine der geologischen Zeitgeschichte zugeordnet, so haben sich
die ältesten Gesteine bereits schon vor etwa 380 Millionen Jahren
gebildet.
Um
diese Bildungszeit richtig begreifen zu können, muss die Zahl 380
Millionen Jahre einmal voll ausgeschrieben und ein menschliches Lebensalter
dagegen gesetzt werden.
Hier
die Ausweisung: 380 000 000 zu 70.
Um
die Wiederbelebung des Gesteinspfads wurde seit gut zwölf Monaten
nunmehr hart diskutiert. und zwar deshalb, weil der Finanzierungsplan für
das Projekt 79 000 Euro öffentliche Mittel ausweist. Diese im Finanzierungsplan
ausgewiesene Projektsumme war nicht nur bei einigen Ratsherren zu hoch
im Ansatz, sondern auch in Bürgerkreisen war/ist kaum ein Verständnis
für ein solch teures Projekt aus öffentlichen Mitteln vorhanden.
Und
so kam es nach heftiger Diskussion in der Ratssitzung, bei der Abstimmung
über das Projekt, zu einem Abstimmungsergebnis mit Seltenheitswert.
Denn die Oppositionsseite mit nur fünf Neinstimmen brachte das Objekt
79 000€ zu Fall, weil die SPD Mehrheitsfraktion mit sieben anwesenden
Ratsherren sich nicht zum „Ja“ entschließen konnte und sich einstimmig
zur Stimmenenthaltung ausgesprochen hat. Abzustimmen hatten die Ratsherren
darüber, dass nach Sicherstellung der Finanzierung das Ing.-Büro
Kleineberg & Pohl, Braunschweig, mit den Ingenieurleistungen, wie Planung,
Ausschreibung, Bauleitung und -überwachung sowie Abrechnung beauftragt
werden sollte. |
Was
wird nun aus dem Geopfad ?
Hier
sollte man zuversichtlich sein und die Wiederbelebung so Vorantreiben,
dass ein solch einfaches Planungsobjekt auch ohne Inanspruchnahme eines
Ing.-Büros auf den Weg und umgesetzt werden kann und dadurch immerhin
auch Kosten eingespart werden können.
Es
stellt sich deshalb die Frage, ob hier nicht ein im Bauamt der Samtgemeinde
tätiger diplomierter Bauingenieur mit Unterstützung des vorhandenen
bautechnischen Sachverstands im eigenen Haus, die Aufgaben eines Ingenieurbüros
übernehmen kann? Und diesem Personenkreis dürften auch ehrenamtlich
tätige und fachlich qualifizierte Personen hilfreich zur Seite stehen,
um das Projekt Geopfad umzusetzen.
Welchen
Weg hat das Projekt Geopfad bis zur Ablehnung durch den Rat der Bergstadt
überhaupt genommen? Hier war es zunächst Prof. Roseneck, der
sich zusammen mit Frau Krause, vom Höhlenerlebniszentrum,
durch den Verfasser den verkommenen Geopfad hat erklären lassen (ungefähr
Mitte des Jahres 2008). Es wurde von beiden Personen Interesse für
die Wiederbelebung des Geopfads im Hinblick auf das Höhleninformationszentrums
bekundet. Die Finanzmittelbeschaffung wollte Prof Roseneck
übernehmen, der hierfür ein gutes Jahr genannt hat. Es sollte
dann auch schon das Ing.-Büro Kleineberg & Pohl eingeschaltet
werden, um Gestaltungsvorschläge zu erarbeiten. Zu
der Finanzmittelbeschaffung durch Prof. Roseneck ist es nicht gekommen,
denn diese hat die Bergstadt Bad Grund, durch Stadtdirektor Dietzmann,
am 05. Mai 2010 eingeleitet.
Beim
Landkreis Osterode am Harz wurde ein Antrag auf eine Zuwendung von 37 750€
für das Projekt gestellt. Laut Kreistagsbeschluss vom 15.06.2010,
der einstimmig erfolgte, wurde der Antrag der Bergstadt genehmigt. Für
das Projekt hat die Bergstadt im Haushaltsplan 8 000€ eingestellt
und ein weiterer Betrag von 33 250€ wurde beim Land Niedersachsen
(ZILE) beantragt.
Eine
erste Vorstellung wie der Geopfad nach Vorstellungen des Ing.-Büro
Kleineberg & Pohl zu gestalten sei, hat die nebenstehende handgemalte
Skizze im Harzkurier vom 01.07.2010 gezeigt.
Hieraus
wurde die oben abgebildete Fotomontage entwickelt in der einige Gesteine
auf den vorgesehenen Stahlelementen platziert und in das Landschaftsbild
eingefügt wurden.
Über den Gestaltungsvorschlag des Ing.-Büros soll hier nicht
weiter Stellung genommen werden, hier möge sich der Leser dieses Berichts
eine eigene Meinung bilden, inwieweit diese Vorstellung in das Landschaftsbild
des Teufelstals passen würde beziehungsweise gepasst hätte. |
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