Ein
Pochwerk ist eine technische Einrichtung zum Zerkleinern des Erzes.
Nach
1850 wurden die verstreuten kleineren Pochwerke und Erzwäschen durch
zentralere Erzaufbereitungen abgelöst. Das Grundprinzip Grobzerkleinerung
- Handscheidung - Sieben - Setzen - Feinzerkleinerung - Herdwaschen/
Feinsetzen und Schlammwäsche blieb auch weiterhin sehr ähnlich.
Die Verfahren wurden jedoch immer mehr mechanisiert und perfektioniert. 1905
ging die damals modernste Erzaufbereitung
Deutschlands nach dem nassmechanischen Verfahren
in Clausthal in Betrieb. Sie lag in der Nähe des Ottiliae-Schachtes,
an der Stelle der früheren Zentralaufbereitung
von 1872. Dort waren bis zu 650 Arbeiter/innen beschäftigt und haben
bis 1930 alle Erze der Clausthaler und Zellerfelder Gruben verarbeitet.
Ein
Wandel vollzog sich mit Einführung der Schaum-Schwimm-Aufbereitung
(Flotation) in den 1920er Jahren in Bad Grund und später in Lautenthal.
Dieses Verfahren ermöglichte eine gezielte Erzeugung von Metallkonzentration
ohne manuelle Vorsortierung und ein deutlich höheres Ausbringen. Das
Flotationsverfahren wurde im 20. Jahrhundert ständig weiterentwickelt
und war bis zur endgültigen Einstellung des Oberharzer Gangerzbergbaus
1992 in Anwendung.
Bad
Grund hatte drei Pochwerke, wobei Pochwerk III das älteste ist. Streng
nach Anlegung, sollte die Nummerierung also andersherum erfolgen. Die Anlagen
des letzten (im oberen Bild, vorne links) befanden sich am heutigen "Georgstollen",
vis-à-vis des Mundloch Tiefer Georgstollen. Dazwischen war der frühere
Bahnhof.
Am
Fuße war die Verladestation mit dem Drehkreuz
(Klick Karte, rechts), von wo aus die Waggons mit dem Erzgut
zum direkt anschließenden Bahngleis umgeladen wurden.
Da
das Pochwerk inzwischen schon lange nicht mehr benötigt wurde, sind
die Gebäudereste in den 1980er Jahren, wie zuvor schon der Bahnhof
und die Gleisanlagen, endgültig abgerissen worden. Davon gibt es noch
ein paar Momentaufnahmen.
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